Berufliche Beratung für Frauen
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Der Kurs „Frau und Beruf. Zukunft.“ richtet sich an Frauen mit Migrationshintergrund. Ziel ist die Verbesserung der deutschen Sprachkenntnisse und die Orientierung auf dem deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, um damit die Beschäftigungschancen von Migrantinnen zu erhöhen. Neben berufsbezogenem Deutschunterricht werden u.a. fachpraktische Inhalte aus verschiedenen Berufen sowie soziale Kompetenzen vermittelt. Außerdem sammeln die Teilnehmerinnen praktische Erfahrungen während eines Kurzpraktikums sowie bei diversen Betriebsbesichtigungen.
Der Kurs findet vormittags in Teilzeit statt, die Schulferien sind frei.
Interessentinnen dürfen sich jederzeit melden! Ein Start ist immer möglich, sofern es freie Plätze gibt.
Für mehr Informationen wenden Sie sich bitte an Britta Götzendorfer: bgoetzendorfer@vhsrt.de, 0162 5764256
HIER finden Sie Einblicke in das Vorgänger-Projekt "Frau und Beruf international" mit gleichem Inhalt.
Seit fünf Jahren unterstützen wir Frauen mit Migrationsgeschichte bei ihrer persönlichen und beruflichen Orientierung und Entwicklung. Und jedes Jahr zeigt sich aufs Neue: Das Programm wirkt, die Erfolgsquote kann sich mehr als sehen lassen! Viele Mentees haben eine qualifizierte Arbeitsstelle oder eine Weiterbildung gefunden und neue Netzwerke aufgebaut.
Anlässlich dieses tollen Erfolgs haben wir ein Booklet zusammengestellt, in dem Frauen aus verschiedenen Perspektiven von ihren persönlichen Erfahrungen im Programm berichten. Es soll Frauen Mut machen, ihre Potenziale zu entwickeln und ihre Wege in den Arbeitsmarkt zu finden.
Interessentinnen (Mentees und Mentorinnen) für 2023 dürfen sich gerne jederzeit bei Britta Götzendorfer (ehem. Saile) melden: bgoetzendorfer@vhsrt.de Im Februar 2023 wollen wir die Tandems des Jahrgangs 2023 bilden!
Weitere Informationen zum Mentorinnen-Programm finden Sie auf der Homepage der Kontaktstellen Baden-Württemberg www.frauundberuf-bw.de oder direkt bei Gesine Hungerland und Britta Götzendorfer. Und hier finden Sie die aktuelle Pressemitteilung. Einen intensiven Einblick in das Projekt erhalten Sie hier: Film ab! Und hier finden Sie den Flyer zum mpm.
Um auf die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine und die daraus resultierenden Migrationsbewegungen zu reagieren, haben die Kontaktstellen Frau und Beruf in Zusammenarbeit mit der Seko einen auf die Zielgruppe und Bedarfe ukrainischer Frauen zugeschnittenen Flyer in analoger und digitaler Form konzipiert, um die vielfältigen Angebote der Kontaktstellen Frau und Beruf für migrantische Frauen sichtbar zu machen und ukrainische Frauen bei ihrem Einstieg in den lokalen Arbeitsmarkt zu unterstützen. Hier finden Sie den Flyer zum Download.
Sie möchten gerne arbeiten und stellen sich folgende Fragen:
Wir bieten Ihnen die Gelegenheit, sich mit Expertinnen und anderen Frauen über Erfahrungen auszutauschen, sich über berufsrelevante Themen und Qualifizierungsmöglichkeiten zu informieren, Beratungs- und Anlaufstellen kennen zu lernen, eine berufliche Perspektive zu entwickleln und die nächsten Schritte zu klären.
Verantwortliche: Birgit Eyb (Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt) und weitere Kooperationspartnerinnen aus dem Arbeitskreis “Berufswege”.
Neue Termine 2023: 14. Februar | 9. Mai | 26. September | 7. November
Treffpunkt immer von 11:00-12:30 in der Gartentorschule, Gartenstraße 20, Reutlingen, 3. Stock, Raum 303. Keine Anmeldung erforderlich!
Mut zur deutschen Sprache!
In diesem Sprachclub wollen wir miteinander die deutsche Sprache üben und vertiefen. Wir sprechen und diskutieren über Themen rund um den Beruf und den Berufsalltag sowie das Leben (von Frauen) in Deutschland. Die Themen werden gemeinsam ausgewählt und dienen dazu, miteinander ins Gespräch zu kommen und dabei die deutsche Sprache zu üben.
Der Sprachclub ist kein Sprachkurs, die Teilnahme ist kostenfrei. Wir freuen uns über jede Frau, egal welches Sprachniveau Sie haben. Melden Sie sich für den Sprachclub an und nutzen Sie die Möglichkeit zum persönlichen Kennenlernen und dem Austausch untereinander. Nur für Frauen - women only!
Die nächsten Termine: 02. Mai, 16. Mai, 20. Juni, 4. Juli, 18. Juli 2023, jeweils von 18 - 19.45 Uhr (online).
Den Link für die Teilnahme am ZOOM-Meeting schicken wir Ihnen nach der Anmeldung zu (siehe Veranstaltungen). Begrenzte Plätze!
Mehr als 50.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine haben seit ihrer Ankunft in Deutschland eine reguläre Arbeit gefunden, berichtet der Spiegel in einer Onlineausgabe vom 17. November und beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.
Angekommen in Deutschland, stehen die Frauen vor einem Berg von Aufgaben, die sie auf dem Weg in einen (festen) Job bewältigen müssen: Wo sollen sie wohnen? Wie werden sie finanziell unterstützt? Wer ist wofür zuständig im deutschen Behördendschungel? Dabei werden sie von einer Vielzahl von Institutionen betreut – neben den Erstaufnahmestellen, den Sozialämtern und Jobcentern zum Beispiel auch von den Welcome Centern in Baden-Württemberg, die sich um ausländische Fachkräfte bemühen, die in Deutschland dringend benötigt werden.
Bis die Vermittlung der Migrantinnen in eine dauerhafte Arbeitsstelle gelingt, sind viele Hürden zu nehmen, berichtet Verena Andrei, die Koordinatorin aller baden-württembergischen Welcome Center und Leitung des Welcome Center Stuttgart. Zu allererst ist eine Bleibe wichtig, dann geht es um finanzielle Hilfen, um Deutschkurse, um die Anerkennung von Abschlüssen bis hin zur Kinderbetreuung, die auch schon während der Sprachkurse notwendig ist. Bei einer Stadt wie zum Beispiel Stuttgart, die unter einem notorischen Mangel an Kita-Plätzen leidet, keine leichte Aufgabe.
Die Wohnungsnot macht es schwer
Allerdings ist die Frage nach der Unterbringung noch schwieriger dort: „In der Landeshauptstadt ist die Versorgung mit Privatraum die komplexeste,“ weiß Suzana Hofmann, die gemeinsam mit Andrei das Welcome Center leitet. Die Menschen sind in Hotels, Hostels, Hallen und Privatwohnungen untergebracht. „Eine Herausforderung sind aber auch Integrationskurse und die Berufssprachkurse mit begleitender Kinderbetreuung für Mütter mit Kleinkindern. „In Stuttgart gibt es zu wenig Anbieter in diesem Bereich, so dass der Bedarf nicht gedeckt wird“, bedauert Hofmann.
Ein Jahr lang Deutsch lernen
Sprachkenntnisse sind meist entscheidend, um einen Job zu finden. Wer einen Sprachkurs ergattert, muss damit rechnen, mindestens ein Jahr lernen zu müssen, um ein Sprachniveau zu erreichen, das einen Job ermöglicht, erklärt Verena Andrei. Viele Frauen, die zu Kriegsbeginn geflohen sind, dürften also erst Anfang des kommenden Jahres dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen. Unter den geflüchteten Frauen sind Akademikerinnen, Erzieherinnen, Pflegekräfte, aber auch viele ohne eine Ausbildung, beobachtet Hofmann in Stuttgart. Aber nicht alle werden arbeiten können: Einige sind schwer traumatisiert und schaffen es nicht, während sie ihre Angehörigen im Krieg wissen, einem Job nachzugehen.
Ob die Frauen Jobs unter ihrer Qualifikation ausüben, darüber hat Hofmann keine Zahlen. Sie vermutet aber, dass die langwierige Anerkennung der Abschlüsse dahinterstecken könnte, wenn zum Beispiel gut ausgebildete Akademikerinnen Jobs annehmen, die nicht ihrer Qualifikation entsprechen.
Ist die Welle der Hilfsbereitschaft in der Zwischenzeit verebbt?
Ohne Hilfe finden sich die wenigsten Migrantinnen zurecht. Während zu Anfang des Krieges ein großes Engagement von Privatpersonen und Vereinen zu sehen war, ist die Zahl dieser Personen zwar zurückgegangen, hat sich aber auf einem hohen Niveau stabilisiert, wie Hofmann im Welcome Center Stuttgart wahrnimmt: „Insbesondere haben wir eine sehr aktive ukrainische und russischsprachige Community und Vereine, sie sich als Alltagsbegleiter, Sprachmittler/Dolmetscher und Behördenbegleiter engagieren."
Selbst Mentorin für eine Migrantin werden?
Auch das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen des Landesprogramms Frau und Beruf setzt hier an: Ehrenamtlich arbeitende Frauen, die sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt und mit der hiesigen Unternehmenskultur auskennen, unterstützen Migrantinnen auf ihrem Weg in den Job. Das Programm war auch 2022 wieder ein großer Erfolg und hat 69 Migrantinnen und 70 Mentorinnen zusammengeführt.
5 Fragen an die Kontaktstellen Frau und Beruf
Mit welchen Fragen Migrantinnen hier ankommen und wie sich ihre Berufserfahrungen von unseren unterscheiden, erläutern die Beraterinnen der Kontaktstellen Frau und Beruf.
1. Was unterscheidet die Arbeitssuche von Migrantinnen von der Suche deutscher Frauen?
Der wesentliche Unterschied besteht in den Kenntnissen über das deutsche Schul- und Ausbildungssystem. Berufssuchende Frauen aus Deutschland, wie beispielsweise Wiedereinsteigerinnen, sind mit dem deutschen System „vertraut“ – die Probleme im Zusammenhang mit der Anerkennung eines Schulabschlusses existieren bei ihnen nicht.
Viele ausländische Ausbildungen sind zudem stärker theoretisch ausgelegt. In diesen Fällen fehlen Migrantinnen oftmals die in Deutschland erforderlichen Praxiskenntnisse – die jedoch je nach Beruf in Deutschland nachgeholt werden können.
2. Welche Hürden gibt es bei der Anerkennung von Abschlüssen aus dem Ausland?
Ausschlaggebend bei der Anerkennung von ausländischen Abschlüssen ist das Herkunftsland: die Chance auf Anerkennung ist bei Abschüssen aus EU-Ländern deutlich einfacher. Bei Abschlüssen aus Nicht-EU-Ländern kann es erforderlich sein, eine Ausbildung bzw. ein Studium in Deutschland nachzuholen. Dabei ist es jedoch in manchen Fällen möglich, dies in einer verkürzten Form – z.B. im Rahmen einer einjährigen Ausbildung in Deutschland – nachzuholen. Diese kann teilweise (beispielsweise in vielen Pflegeberufen) auch berufsbegleitend, also parallel zur Ausübung eines Berufs geschehen.
Viele osteuropäische Berufsausbildungen können in Deutschland anerkannt werden, erfordern allerdings noch ein Praktikum in Deutschland (Anerkennungsjahr).
3. Welche Berufe sind chancenreich für Migrantinnen?
Chancenreiche Berufszweige stellen Medizin oder Pflegeberufe dar. Ebenfalls vielversprechend sind MINT-Berufe – insbesondere aus den Gebieten Technik oder IT/Softwareentwicklung.
Schwierig gestaltet sich die Jobsuche in Berufsfeldern, die einerseits ein hohes Sprachniveau erfordern (z.B. Lehramt) oder andererseits eine sehr landesspezifische Ausbildung benötigen – so orientiert sich ein Jura-Studium immer am Rechtssystem des jeweiligen Landes, weshalb die Anerkennung eines juristischen Abschlusses oftmals schwierig oder überhaupt nicht möglich ist. In einem solchen Fall kann also auch eine vollständige berufliche Neuorientierung eine Alternative darstellen.
4. Wohin mit den Kindern?
In vielen Ländern stellt die Vollzeitarbeit (100%) die einzig bekannte Option der Erwerbstätigkeit dar. Deshalb ist vielen Migrantinnen nicht bewusst, welche flexiblen Arbeits-(zeit)-modelle sie in Deutschland wahrnehmen können. An dieser Stelle kann ein erstes Beratungsgespräch ansetzen.
Der Einfluss traditionell geprägter Rollen- bzw. Frauenbilder ist bei Migrantinnen, die Beratungsstellen aufsuchen, hingegen oftmals geringer: Frauen, die sich bereits „trauen“, die Beratung einer Kontaktstelle in Anspruch zu nehmen, haben sich in der Regel bereits intensiv mit dem Rollenverständnis auseinandergesetzt und suchen nach Möglichkeiten, wie sie Mutterrolle und Berufstätigkeit miteinander vereinbaren können.
Die Kinderbetreuung ist aber nicht nur für berufstätige Mütter relevant: viele Migrantinnen suchen zum Beispiel nach einem Kindergartenplatz, damit ihre Kinder die Sprache erlernen können – und nicht zwingenderweise, um selbst einem Beruf nachzugehen.
5. Wer hilft bei der Integration?
Der Unterstützungsbedarf für Migrantinnen geht oftmals über eine reine Berufsberatung hinaus. Häufig benötigen die Frauen eine vollumfängliche soziale Beratung.
Beim Mentorinnenprogramm für Migrantinnen der Kontaktstellen Frau und Beruf werden Frauen, die sich Unterstützung wünschen, mit Mentorinnen zusammengebracht. Die Mentorinnen - oft selbst Migrantinnen - geben ihre eigenen Erfahrungen und ihr Wissen weiter.
Neben den oben erwähnten Welcome Centern und den Kontaktstellen stellen die Migrationsberatung bei den Landratsämtern, der/die Integrationsbeauftrage der Kommunen und Städte, regionale Stiftungen und Vereine oder der Freundeskreis Asyl (ebenfalls dessen regionale Niederlassungen) dar.
TIPP:
Wie erfolgreich die Arbeit von Mentorinnen und Mentees sein kann, zeigen unsere Erfolgsgeschichten "Mentoring out Loud".